Mittwoch, 19. Januar 2011

Kalorie = Kalorie?

Es besteht wohl kein Zweifel daran, dass die Energiebilanz den wichtigsten Einflussfaktor auf Körpergewichts- und Körperfettreduktion darstellt.
Dennoch existieren daneben weitere Einflussfaktoren, die das Körpergewicht als auch die Körperzusammensetzung stark beeinflussen können.

1)      Nahrungsabhängige Thermogenese
Wird auch als spezifisch-dynamische Wirkung der Makronährstoffe Proteine, Fette  und Kohlenhydrate bezeichnet, und misst die Menge an Energie, die für die Verdauung, Abbau-, Umbau-, und Transportprozesse aufgewendet wird. Mit anderen Worten steigert die Nahrungsaufnahme unseren Stoffwechsel. Dieser Prozess kann 6-18 h anhalten und unterscheidet sich je nach Nährstoff. Die weitaus größte Steigerung der Stoffwechselaktivität verursachen die Proteine mit ca. 18-25%. Bei einem Konsum von 100 kcal aus Proteinen, werden ca. 18-25 kcal zu deren Verdauung etc. benötigt.

2)      Ballaststoffgehalt
Obwohl Ballaststoffe durch ihre chemische Struktur bedingt zu den Kohlenhydraten zählen, liefern sie i.d.R. keine kcal, da sie meist unverdaulich sind und damit die Energiedichte eines Nahrungsmittels senken.

3)      Glykämische Indexe
Diese Werte geben an, wie schnell der Blutzuckerspiegel nach dem Konsum von  Kohlenhydraten steigt und wie viel Insulin daraufhin ausgeschüttet wird. Grundsätzlich korrelieren Blutzuckeranstieg und Insulinausschüttung positiv: je höher der Blutzuckeranstieg, desto höher die Insulinausschüttung. Je mehr Insulin vorhanden ist, wird Fettabbau unmöglich, da die Ausgänge der Fettzellen sozusagen geschlossen werden.

4)      Makronährstoffkombination
Insulin verschließt nicht nur die Ausgänge der Fettzellen, sondern öffnet gleichzeitig auch deren Eingänge, neben den Glykogenspeichern. Gleichzeitiger Konsum von Kohlenhydraten und Fetten erhöht die Chancen auf Fettspeicherung in den Depots.

5)      Mahlzeitenfrequenz und –häufigkeit
Je größer (energiereicher) und unregelmäßiger der Körper Mahlzeiten zugeführt bekommt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Energie gespeichert wird, da nicht sicher ist, wann die nächste Mahlzeit verfügbar ist.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Pilates out? - Fitnesstrends 2011


Wie in den letzten Jahren auch, hat das American Council on Sports Medicine eine Umfrage unter Fitnessprofis zu den weltweiten Trends in der Fitnessbranche für 2011 durchgeführt. Dabei werden kommerzielle, öffentliche, klinische und unternehmsinterne Trends berücksichtigt.

Die Tabelle gibt Auskunft über die letzen Trendbefragungen. Unter Trend ist dabei eine allgemeine Entwicklung oder eine Änderung einer Situation oder der Art, wie Menschen sich verhalten, zu verstehen. Abgegrenzt hierzu sollen Modeerscheinungen werden, die für eine kurze Zeit eine große Popularität erfahren. Es erfolgt auch keine Bewertung von Geräten, Ausstattungen, Firmen etc..



2007
2008
2009
2010
2011
1.
Kinder und Übergewicht
(Aus-)Gebildete und erfahrene Arbeitnehmer im Fitnessmarkt
(Aus-)Gebildete und erfahrene Arbeitnehmer im Fitnessmarkt
(Aus-)Gebildete und erfahrene Arbeitnehmer im Fitnessmarkt
(Aus-)Gebildete und erfahrene Arbeitnehmer im Fitnessmarkt
2.
Fitnessprogramme für Ältere
Kinder und Übergewicht
Kinder und Übergewicht
Krafttraining
Fitnessprogramme für Ältere
3.
(Aus-)Gebildete und erfahrene Arbeitnehmer im Fitnessmarkt
Personal Training
Personal Training
Kinder und Übergewicht
Krafttraining
4.
Funktionelle Fitness
Krafttraining
Krafttraining
Personal Training
Kinder und Übergewicht
5.
Core-Training
Core-Training
Core-Training
Core-Training
Personal Training
6.
Krafttraining
Fitnessprogramme für Ältere
Fitnessprogramme für Ältere
Fitnessprogramme für Ältere
Core-Training
7.
Personal Training
Pilates
Pilates
Funktionelle Fitness
Training & Gewichtsreduktion
8.
Mind & Body Training
Funktionelle Fitness
Stabilitätsball
Sportspezifisches Training
Boot Camp
9.
Training & Gewichtsreduktion
Stabilitätsball
Sportspezifisches Training
Pilates
Funktionelle Fitness
10.
Erfolgsmessung
Yoga
Balancetraining
Gruppen-Personal Training
Ärzteüberweisung / -empfehlung

Angelehnt an ACSM, Worldwide Fitness Trends For 2011

Interessant an diesen Ergebnissen ist, dass sich offensichtlich einige Themen tatsächlich langfristig etablieren können, wie z.B. Personal Training, Fitnessprogramme für Ältere oder Kinder und Übergewicht. Der dominierende Trend scheint die Ausbildung und spezifische Erfahrung auf einem Fachgebiet  zu sein. Dies bezieht sich v.a. auf die Trainer.
Inwieweit Pilates doch nur eine Modeerscheinung war/ist, wird die nächste Umfrage offenbaren. Pilates rutschte sogar aus den Top 20 heraus (kein Tippfehler, es sind die Top 20 gemeint).

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Bewegung und Stressbewältigung

Wie es funktioniert

Menschen, die regelmäßig Sport betreiben, werden Ihnen berichten, dass sie sich besser fühlen, seitdem sie aktiver sind. Einige werden dies den Neurotransmittern zuschreiben, die während des Sports im Gehirn gebildet werden. Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen, die unsere Stimmungen und Gefühle (mit-) steuern sollen, so dass wir uns besser und weniger gestresst fühlen.
Während dafür noch kein abschließender wissenschaftlicher Beweis erbracht worden ist, gibt es viele Beweise, die eine stressmindernde Wirkung von Sport belegen.

4 Wege

Bewegung baut Spannungen ab
Bewegung wird im klinischen Umfeld zur Behandlung von nervösen Spannungen verordnet.
Nach einer Bewegungseinheit kann ein Absinken von elektrischer Aktivität gespannter Muskulatur gemessen werden. Die Menschen sind nach der Bewegungseinheit viel weniger nervös und hyperaktiv.

Bewegung kann Sie entspannen
Eine Bewegungseinheit stimuliert 90-120 Minuten Entspannungszeit. Einige Leute nennen dies Post-Sport-Euphorie oder Endorphin-Rausch. Wir wissen jetzt, dass nicht nur Endorphine, sondern auch andere Neurotransmitter beteiligt sind. Wichtig ist aber v.a., was diese tun: Sie verbessern Ihre Stimmung und erhalten Sie entspannt.

Bewegung kann Ihr Selbstwertgefühl steigern
Denken Sie einmal an die Zeit, in der Sie viel Bewegung hatten; haben Sie sich nicht besser gefühlt? Dieses innere Wohlgefühl trägt zur Stressminderung bei.

Bewegung lässt Sie gesünder essen
Menschen, die regelmäßig Sport betreiben, neigen dazu, sich nährstoffreicher zu ernähren; und eine gute Ernährung hilft dem Körper mit Stress besser umzugehen.


Zeit zum Starten

Nachdem Sie jetzt wissen, dass Sport und Bewegung wesentliche Faktoren der Stresskontrolle sind, planen Sie Zeit für regelmäßige Bewegung in Ihren Tagesplan ein.
Wir bieten Ihnen 3 Möglichkeiten zum Start zur Auswahl:

1 Moderat-intensive Bewegung

20-30 Minuten an den meisten Tagen der Woche ist alles an Zeit, die Sie investieren müssen. 20 Minuten bedeuten keine großen Einschnitte im Tagesablauf, aber Ihr persönliches Stresserleben wird nachhaltig positiv beeinflusst.

2 Entspannungsorientierte Fitness

In entspannungsorientierter Fitness entspannt  Ihr Gemüt fortschreitend, während Ihre Muskulatur den Arbeitsumfang steigert. Neuere Studien zeigen, dass das Gehirn bei wiederholter Kontraktion und Entspannung großer Muskelgruppen ein Signal zur Freisetzung von bestimmten Neurotransmittern erhält, die Sie wachsamer und entspannter fühlen lässt.

3 Freizeitsport

Sportarten wie Fußball, Basketball, Tennis o.ä. erfordern eine gewisse intensive Belastung, die den Organismus von stressverursachenden Hormonen befreit.

Nicht jede Form von Bewegung tut gut

Meiden Sie überfüllte Kurse
Falls Sie in Ihrem Beruf bereits mit vielen Menschen zusammenarbeiten, können Kurse konterproduktiv sein. Einzeltraining kann dann entspannender wirken. Vieles hängt von Ihrer Persönlichkeit ab und was bei Ihnen Stress auslöst.

Nutzen Sie jede Möglichkeit
Versuchen Sie alle 90 Minuten eine aktive Pause einzulegen und sich selbst damit einen großen Gefallen zu tun. 90 Minuten-Intervalle stellen einen natürlichen Arbeits-Pause-Rhythmus dar. Aktivpausen können schon aus einfachen Dingen wie Gehen, Treppensteigen oder Dehnen bestehen.

Stress zu reduzieren heißt, sich die Zeit für Bewegung zu nehmen. Sie sind es sich wert!

Mittwoch, 24. November 2010

Alles für den A... ;-)

Das neueste Fitnesswunder, mit dem man ohne Anstrengung Muskeln trainieren kann, von denen Fitnesstrainer noch  nie gehört haben, die Haltung verbessert und gleichzeitig einen tollen Po bekommt. Darf ich vorstellen: Toning-Schuhe

In der Werbung für diese neuen Wundergeräte wird versprochen, dass die Muskelaktivierung in Beine, Rücken und Bauchmuskulatur im Vergleich zu herkömmlichen Schuhen erhöht ist, der Kalorienverbrauch steigt und sich auch andere Fitnessindikatoren verbessern. Unterlegt wird das mit „Studien“, die die Hersteller dieser Produkte selbst finanziert haben, und die keinen Qualitätsanforderungen genügen mussten.

Aus diesem Grund ließ das American Council on Excersise (ACE) eine unabhängige Studie durchführen, und verglich einen normalen Laufschuh von New Balance mit 3 beliebten Toning Schuhen in den USA: MBT Masai Barefoot, Skechers Shape-ups, Reebok Easy Tone.

Die Ergebnisse zur Aktivierung bestimmter Muskelgruppen sehen Sie unten. Das Ergebnis zeigt, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen einem normalen Laufschuh und den Toning-Schuhen gibt. Der Laufschuh zeigt sich gleichwertig bis besser.

Ebenfalls wurde der Einfluss auf den Kalorienverbrauch, die Sauerstoffaufnahme, die Herzfrequenz und das subjektive Belastungsempfinden gemessen. Auch hier konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.

Also kaufen Sie sich lieber ein paar gute Laufschuhe und gehen Ihren gewohnten Gang.



Procari, Greany, Tepper, Edmonson, Foster, 2010

Donnerstag, 11. November 2010

Complexes


Complexes, was für ein schöner Name für eine Übungsreihe, die Koordination, Arbeitslast und Intensität gegenüber einem herkömmlichen Krafttraining steigert. Auch wird das Herz-Kreislauf-System sehr gut angesprochen.
Funktionieren tut das ganz einfach:

- wähle 2 oder mehr Übungen
- mit demselben Trainingsgerät
- e i n e m Gewicht
- lege Wiederholungs- und Satzanzahl fest
- und setze das Trainigsgerät während der Runde nicht ab

Das Gewicht wird durch die Übung bestimmt, bei der man am schwächsten ist.
Gut geeignet sind Langhantel, Kurzhantel, Kettlebells, Sandbag.