Donnerstag, 24. Februar 2011

Mentale Erschöpfung verringert die physische Leistungsfähigkeit

Wenn Sie das nächste Mal einen Wettkampf bestreiten oder einen körperlichen Leistungstest absolvieren, achten Sie darauf, mental gut erholt zu sein.
Denn: Mentale Erschöpfung verringert die physische Leistungsfähigkeit!
Ist ja nichts Neues, sagen Sie. Aber wenn Sie den Weg kennen, warum die physische Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, werden Sie anders darüber denken.

Mentale Erschöpfung ist ein psychobiologischer Zustand, der von längeren Zeiträumen hoher kognitiver Aktivität verursacht wird und beschrieben wird von subjektiven Gefühlen wie „Müdigkeit“ oder „fehlende Energie“.

In einer Studie von M. Marcora et al. (2009) wurden zwei Gruppen gebildet, die mit dem Radergometer bei 80% ihrer Maximalleistung bis zur Erschöpfung fahren mussten, entweder nach 90 Minuten anstrengender kognitiver Belastung oder 90 Minuten fernsehen einer emotional neutralen Dokumentation.

Die Erschöpfung stellt sich nicht durch eine höhere Belastung des Herz-Kreislauf- oder  muskulären Systems ein, physiologische Ursachen scheiden aus. Selbst bei gleichbleibender intrinsischer (z.B. eigenes Ziel) und extrinsischer (z.B. Geld) Motivation führt die mentale Erschöpfung zu einer verringerten physischen Leistungsfähigkeit.

Der Grund ist, dass eine (subjektiv) höhere Empfindung der Anstrengung die Toleranz gegenüber Belastung bzw. Training einschränkt. Es folgt eine Art selbsterfüllende Prophezeiung: ich bilde mir ein, dass die Anstrengung höher ist, als sie tatsächlich ist, und stoppe diese früher.

Aus diesen Gründen kann ein gutes Erholungsmuster und eine gute Regeneration, die auch mental entspannen, die physische Leistungsfähigkeit steigern.

Marcora, Staiano, Manning, 2009, Journal of Applied Physiology

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